Mitglied im Spaniel-Club Deutschland e.V. (VDH/FCI)

 

___________________________________________________________________

 

Home

News

Über uns

Unsere Hunde

 Welpen

Die Rasse

Fotoalbum

Gästebuch

Ausstellung Filme Informationen  Erinnerung Wurfplanung Dies & Das Kontakt Links

Impressum

 

___________________________________________________________________

 

Neosporose

Loona:

Bei unserer Loona kam es zu plötzlichen Krampfanfällen.
Beim Besuch beim Tierarzt stellte sie dort auch Herzgeräusche fest.
Krampflösende Mittel wie Diazepam und Luminal zeigten keine Besserung.
Es wurde Blut abgenommen und eine Hirnpunktion (Hirnwasser entnommen)und auf viele Verschiedene Erkrankungen untersucht, die solche neurologischen Erscheinungsbilder auslösen können (Tosplasmose, Leberhunt, angeb. Herzerkrankungen, usw.)
Am 3.Tag ihrer Erkrankung kam dann das Ergebnis aus dem Labor, es wurden Antikörper des Neospora caninum nachgewiesen.
Trotz Behandlung mit Antbiotikum, Stärkung des Immunsystem, stellte sich bei Loona keine Besserung ein.

Die Anfälle wurden mit jedem Tag stärker.

An ihrem letzten Lebenstag, war der 4.Anfall innerhalb von 4 Stunden so schlimm, das sie eine halbe Stunde lang, orientierungslos bei uns durch die Wohnung lief, Tische, Ecken und die Balkontür wurden von ihr nicht mehr wahrgenommen und auf dem Arm jammerte sie vor Schmerzen. Wir entschieden uns sie zu erlösen.

Als sie endlich zu Ruhe kam, lag sie nur noch teilnahmslos im Badezimmer. Diesen Anblick werde ich nie vergessen.



Weiter leiden sollte sie nicht, das hatte sie nicht verdient. In der Praxis bekam sie dann ihren 5.Anfall an diesem Tag. Sie ist ganz sanft in meinen Armen eingeschlafen.

Etwa 10% der Hunde sind in Deutschland Träger des Erregers „Neospora caninum“ und viele zeigen keinerlei Symtome.

Die Dunkelziffer der Hunde die mit dem Erreger infiziert sind, wird sicherlich noch höher sein, weil kaum ein Hundebesitzer

seinen Hund auf diesen Erreger testen lässt.


Neosporose

Neosporose fällt oft in Zusammenhang mit der Haltung von Rindern. Neosporose ist eine Infektionserkrankung die ursächlich von dem Einzeller Neospora caninum ausgelöst wird. Diese Infektionserkrankung kann aber auch bei einem Hund auftreten.

Bei Rindern ist eine erhöhte Abort-Wahrscheinlichkeit.

Wie kann es nun zur Infektion bei Hunden kommen?

Bei Rindern gibt es zwei Möglichkeiten den Erreger zu übertragen, einmal von Mutter auf Rind oder durch die Aufnahme durch Hundekot verunreinigtes Futter(Heu).

Beim Hund wird vermutet:

von Hund zu Hund durch beschnüffeln von Hundekot,
über roh verfüttertes Rindermuskelfleisch oder die Innereien,
eine Übertragung von einer Mutter die den Erreger trägt auf Welpen über die Plazenta (transplazentrale Übertragund).

Ausfallerscheinungen des Gehirns treten selten auf. In der Regel sind Jungtiere, also Welpen davon betroffen und meist handelt es sich nur um ein einzelnes Tier aus einem Wurf. Das Problem ist die sichere Diagnose.

Deswegen sollte Hundekot auch in Wiesen und Felder weggeräumt werden, vielleicht ist so die Übertragbarkeit von Hund zu Rind, Hund zu Hund und Rind zu Hund einzuschränken.

Auf das verfüttern, von Rohen Rinderfleisch und Rinderinnereien sollte man verzichten.
Eine 100% Sicherheit wird es wohl aber nie geben, sich diesen Erreger nicht einzufangen.
Der Erreger ist nach heutigem Wissenstand keine Zoonose, wird also nicht von Hund auf Mensch übertragen.

Der Hund ist sowohl Zwischenwirt sowie Endwirt. Er kann erkranken, muss aber nicht zwangsläufig. Viele Hunde sind einfach nur Träger des Erregers ohne selbst, jemals zu erkranken.

Bei Hündinnen kann man vor einem Wurf eine serologische Titer - Bestimmung durchführen lassen auf Neosporose.

Krankheitssymtome:

meist sind die Krankheitssyntome neurologische Erkrankungen. Die auftretenden Symtome werden zwar von Neospora caninum ausgelöst, beruhen aber meist nicht auf dem Parasiten selbst, sondern auf die von ihm hervorgerufenen Entzündungsreaktionen.

Dauern diese Entzündungen über längeren an, wird das Nerven- und Hirngewebe unwiderruflich geschädigt.

Vom klinischen Erscheinungsbild stehen neurologische Symtome im Vordergrund:

aufsteigende Lähmung der Hinterhand, die sich auf die vorderen Gliedmaßen ausweiten können.

Möglich sind auch:

Schluckbeschwerden

Kopfschiefhaltung

Lähmungen des Kiefers

Herzinsuffiziens

Lungenentzündung

Atemnot

Durchfall

Störung der Bewegungskoordination

Zittern

Halbseitenlähmung

Seheinschränkungen

Schwere Symtome zeigen meist junge Hunde, plötzlich Todesfälle sind möglich.

 

Neosporose (Quelle: Hundezeitung.de)
Mit freundlicher Genehmigung aus
www.laboklin.de

1984 wurde erstmals in Norwegen eine neurologische Erkrankung bei Hunden beschrieben, deren Erreger den Toxoplasmen ähnelte, jedoch nicht klassifiziert werden konnte. 1988 wurde in den USA ein ähnlicher Erreger bei Hunden gefunden und Neospora caninum benannt. Später stellte sich heraus, dass die beiden Erreger identisch waren.

In der nachfolgenden Dekade konnten zwei Stadien des Erregers beschrieben werden, die Tachyzoiten und die Bradyzoiten. Dabei finden sich Tachyzoiten intrazellulär in vielen verschiedenen Zellen, die Bradyzoiten liegen in Zysten und kommen nur in neuronalem Gewebe vor. Der Entwicklungszyklus konnte erst 1998 geklärt werden. Danach ist zumindest der Hund ein Endwirt von Neospora caninum und kann Oozysten ausscheiden. Trotzdem ist als natürlicher Infektionsweg bislang nur die transplazentare Infektion bekannt.

Die Neosporose ist jedoch keine neue Erkrankung. Retrospektive Untersuchungen haben gezeigt, dass die Neosporose bereits 1957 bei Hunden in den USA auftrat, vor 1988 jedoch i.d.R. fälschlich als Toxoplasmose diagnostiziert wurde. Auch in Deutschland konnte durch eine retrospektive Untersuchung gezeigt werden, dass bereits 1980 die Neosporose bei Hunden aufgetreten war. Weitere klinische Fallstudien wurden in den letzten Jahren bekannt.

Verbreitung der Neosporose und Klinik

Die Neosporose ist bereits in vielen Ländern nachgewiesen worden, es muss von einer weltweiten Verbreitung ausgegangen werden. Natürliche Infektionen wurden bei Hunden, Rindern, Pferden, Schafen, Ziegen und Rotwild festgestellt. Zahlreiche weitere Tiere können experimentell infiziert werden u. a. Katzen. Klinisch sind Hunde und Rinder besonders schwer betroffen. Bei letzteren bestimmen Aborte in jedem Trächtigkeitsstadium das Bild.

Bei Hunden stehen neurologische Symptome im Vordergrund: häufig liegen aufsteigende Paralysen der Hinterhand mit Hyperextension vor, es können alle Gliedmaßen betroffen sein (Tetraplegie). Weitere mögliche Befunde sind Schluckbeschwerden, Paralyse des Kiefers, Kopfschiefhaltung, Muskelschwäche, Herzinsuffizienz und Pneumonie. Junge, kongenital infizierte Hunde, zeigen eine schwerere Symptomatik. Plötzliche Todesfälle kommen vor. Ältere Hunde zeigen öfter Zeichen einer generalisierten Infektion mit ZNS-Beteiligung, Polyradikulitis, Polymyositis und multipler Organbeteiligung.

Bei ca. der Hälfte der betroffenen Tiere treten Paraparesen auf. Bei älteren Hunden mit neurologischen Erscheinungen sollte man daher immer eine Neosporose in die Differentialdiagnose mit einbeziehen. Auch bei Fällen von ulzerierender, nekrotisierender Dermatitis wurde Neospora caninum als Ursache nachgewiesen.

Diagnosestellung

Zur Diagnose der Neosporose gibt die klinische Symptomatik einen Hinweis. Es sind jedoch Verwechslungen u.a. mit der Toxoplasmose möglich. Hilfsmittel zur ersten Unterscheidung sind:

1. eine neuromuskuläre Paralyse kommt bei der Toxoplasmose i.d.R. nicht vor
2. die Toxoplasmose ist meistens mit weiteren Erkrankungen verknüpft (z.B. Staupe), Neospora caninum wird dagegen als primär pathogen angesehen.
Zur Erhärtung des Verdachts gilt der serologische Antikörpernachweis als das beste diagnostische Instrument. Der indirekte Fluoreszenzantikörpertest (IFAT) gilt als sehr gut etablierte Methode zur Feststellung von Antikörpern gegen Neospora caninum beim Hund. Dabei gelten Titer ³ 1:50 als positiv. Kreuzreaktionen mit Toxoplasma gondii kommen in dieser Verdünnungsstufe nicht mehr vor. Ein Antikörpertiter allein ist jedoch nicht beweisend für eine Neosporose, da auch latente Infektionen ohne klinische Erscheinungen Antikörpertiter hervorrufen. Diese Titer können über einen längeren Zeitraum persistieren.

Hämatologische oder klinisch-chemische Untersuchungen sind ohne diagnostische Aussagekraft. Eine Erhöhung der Creatinkinase (CK) im Blut kann bedingt durch die Polymyositis auftreten. Die Leberwerte können erhöht sein.

Eine zytologische Untersuchung des Liquor cerebrospinalis kann eine nicht eitrige Meningoenzephalitis aufzeigen, evtl. finden sich dort Parasitenstadien (Tachyzoiten). Der Antikörpertiter kann auch aus dem Liquor bestimmt werden; im Liquor ist jeder Titer beweisend für eine Infektion. Häufig wird die endgültige Diagnose erst während der Sektion gestellt. Da es aber durchaus Tiere gibt, welche die Neosporose überleben, sollten auch Therapieversuche durchgeführt werden (s. Abschnitt Therapie). Für praktische Zwecke kann die Diagnose aus den zur Erkrankung passenden klinischen Erscheinungen, dem positiven Titer und einem möglichen Therapieerfolg gestellt werden.

Eigene Untersuchungen

200 Hunde mit klinischem Verdacht auf Vorliegen einer Neosporose, wurden auf das Vorhandensein von Antikörpern gegen Neospora caninum untersucht. Von diesen Tieren reagierten 13% seropositiv mit Titern zwischen 1:50 und 1:400. Der serologische Nachweis von Infektionen mit Neospora caninum bei Hunden ist somit möglich. Von den Tieren wurden 87 auch auf Antikörper gegen Toxoplasma gondii untersucht. Bei 29% lag ein Toxoplasma-Titer vor, nur ein Tier hatte dabei Antikörper gegen beide Erreger.

Von 50 Hunden, deren Serum auf Grund anderer Erkrankungen an unser Labor gesandt wurde, hatten 4 % Antikörper gegen Neospora caninum im Serum. Es liegt also in Deutschland - wie auch in anderen Ländern - eine subklinische Durchseuchung der Hunde vor.

Aus den vorliegenden Ergebnissen wird deutlich, dass es sinnvoll ist, bei klinischen Erscheinungen mit Verdacht auf Neosporose gleichzeitig eine Antikörperbestimmung gegen Neospora caninum und Toxoplasma gondii durchzuführen, da klinisch eine Differenzierung zwischen beiden Erkrankungen nur selten möglich ist.

Prophylaxe

Hinweise zur Prophylaxe für das Einzeltier können zur Zeit noch nicht gegeben werden, da der Hund zwar als ein möglicher Endwirt von Neospora caninum identifiziert wurde, der Ansteckungsweg bei erwachsenen Tieren jedoch weiterhin unklar ist. Der einzige bekannte natürliche Infektionsmodus ist die transplazentare Infektion. Es existieren lediglich epidemiologische Hinweise aus anderen Ländern, dass auch postnatale Infektionen stattfinden müssen. Hündinnen, die selbst nur latente Träger der Infektion sind, können die Parasiten trotzdem an ihre Welpen weitergeben, auch bei wiederholten Würfen.

Besonders in sehr engen Zuchten kann es dadurch zu einem starken Anstieg der Neospora-Infektionen kommen. Dabei können bei den Welpen - neben den typischen neurologischen Erscheinungen - auch einfach häufige Totgeburten oder Frühsterblichkeit auftreten. In Zuchten mit klinischen Verdachtsmomenten auf Neosporose, sollten daher die Hündinnen serologisch untersucht werden. Hündinnen mit höheren Titern produzieren häufiger infizierte Welpen, als solche mit niedrigeren Titern. Man sollte daher erwägen, solche Hündinnen von der Zucht auszuschliessen. Es gilt jedoch auch hier: nicht jeder infizierte Welpe muss auch zwangsläufig erkranken.

Therapie und Prognose

Die Prognose einer Neosporose mit ausgeprägten neurologischen Erscheinungen ist vorsichtig bis ungünstig. Oft kommt es bei den fast völlig gelähmten Tieren zu Komplikationen, z.B. zu einer Pneumonie. Die Erkrankung muß aber nicht zwingend tödlich verlaufen.

Es gibt immer wieder Berichte über erfolgreiche Heilungen. Dabei können kleinere Probleme zurückbleiben wie z.B. Haltungs- oder Gangartfehler. Die Chance auf einen Therapieerfolg ist um so größer, je früher mit der Behandlung begonnen wird und je geringer die Ausprägung der klinischen Erscheinungen ist. Man sollte daher mit der Therapie starten, bevor das serologische Ergebnis vorliegt. Die Kontraktur der Quadricepsmuskulatur ist das Symptom, welches die wenigsten Chancen auf vollständige Heilung hat.

Die Therapie beruht bislang auf Erfahrungen mit der Behandlung der Toxoplasmose, sowie einigen Ergebnissen chemotherapeutischer Studien. Es werden entweder Clindamycin oder potenzierte Sulfonamide mit Pyrimethamin kombiniert. Die Therapie sollte über Wochen bis sogar Monate erfolgen.

Der Heilungserfolg kann zusätzlich zur Verbesserung der Klinik über den Titerverlauf kontrolliert werden. Titerabfälle in einem Zeitraum von Wochen bis Monaten, sind in der Literatur beschrieben und kamen auch bei Fällen aus unseren eigenen Untersuchungen vor.

Bitte unbedingt beachten!
Diagnose, Therapie und Dosierung von Medikamenten müssen von einem Tierarzt erfolgen.


 

 

 

 

Webdesign & Copyright by Ingrid Meyer